Milchwissen kompakt
9 Insider Fakten für Neugiere Milchliebhaber - jetzt reinlesen...
1. Inhaltsstoffe der Milch:
- Überblick zu den Inhaltsstoffen: Generell besteht Milch zu beinahe 90 Prozent aus Wasser. Nur etwas mehr als zehn Prozent der Milch setzen sich aus Fett, Eiweiß, Kohlenhydraten, Vitaminen und Mineralstoffen zusammen.
- Fett: Die Vollmilch, die wir im Supermarkt kaufen, hat normalerweise einen Fettanteil von 3,5 Prozent. Rohmilch, deren Fettgehalt nicht verändert wird, enthält je nach Fütterung, Haltung der Tiere und Jahreszeit 3,5 bis 5 Prozent Fett.
- Vitamine: Einerseits gibt es da die wasserlöslichen Vitamine B1, B2, B6 und B12 und andererseits die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K.
- Mineralstoffe: Neben den Vitaminen gibt es noch eine Reihe Mineralstoffe in der Milch, die der Körper für Entwicklung und Wachstum einsetzt: Kalzium, Zink, Phosphor, Jod und Fluorid.
2. Wie viel Milch wird empfohlen?
Aufgrund ihres Nährstoffgehalts sollte Milch nicht als Getränk, sondern als Lebensmittel betrachtet werden. Es gilt folgende Empfehlung: für Erwachsene ab 18 Jahren drei Portionen Milch und Milchprodukte täglich – davon zweimal weiß und einmal gelb. Zu den weißen Portionen gehören Produkte wie Milch, Joghurt, Buttermilch, Hüttenkäse und Topfen ohne zugesetzten Zucker. Mit der gelben Portion ist Käse gemeint – von dem gibt es hierzulande über 400 Sorten!
3. Schon einmal von A2-Milch gehört?
Viele kennen die A2-Milch besser als „Urmilch“, wie sie in Supermärkten beworben wird. „Urmilch“ klingt erstmal ursprünglich und simpel. In Wirklichkeit handelt es sich aber um eine komplexe Angelegenheit. Der Name der Milch kommt von dem sogenannten A2-Gen, das in einigen Rinderrassen wie zum Beispiel dem Fleckvieh, dem Pinzgauer oder auch dem Holstein-Rind enthalten ist. Dieses Gen in der Kuh gilt als ursprünglich und hat Einfluss auf die Art des Eiweißes in der Milch. Handelsübliche Milch hat einen Kasein-A2-Wert von 60 bis 80 Prozent. Von A2-Milch spricht man nur wenn der Wert bei 100 Prozent liegt. Um das genauer zu verstehen, muss ein Blick auf das Kasein geworfen werden. In der Forschung konnten bisher keine klaren gesundheitlichen Vor- bzw. Nachteile der A2-Milch nachgewiesen werden.
4. Was ist mit Schaf- & Ziegenmilch?
Auch Schafe und Ziegen geben Milch. Wird der Begriff “Milch” verwendet, ist allerdings nur jene von Kühen, genauer gesagt von “Milchkühen” gemeint. Schaf- und Ziegenmilch machen gemeinsam nur rund ein Prozent der insgesamt in Österreich erzeugten Milch aus.
Nährwerte pro 100g Schafmilch:· 97 kcal· Eiweiß: 5,3g· Fett: 6,3g· Kohlenhydrate: 4,7g· Wasser: 82,7g
Nährwerte pro 100 g Ziegenmilch:· 69 kcal· Eiweiß: 3,7g· Fett: 3,9g· Kohlenhydrate: 4,8g· Wasser: 86,6g
5. Milchtrinken wurde vor 7.500 Jahren erfunden
Im rauen europäischen Klima brauchten die Menschen eine energiereiche Nahrungsquelle, die das ganze Jahr über verfügbar ist. Das Trinken von Milch erleichterte das Überleben in Europa und trug dazu bei, dass Sesshaftigkeit in raueren Klimazonen möglich wurde. Die Menschen entwickelten die Fähigkeit, Laktose zu spalten. In Afrika und Asien ist bis heute ein Großteil der Menschen laktoseintolerant. Dort war Milch bisher nie ein weit verbreitetes Lebensmittel.
6. Ein Mensch in Österreich konsumiert ein Glas Milch pro Tag
Pro Tag konsumiert ein Mensch in Österreich durchschnittlich etwa 200 Milliliter reiner Milch. Produkte wie Käse sind dabei nicht eingerechnet. Ein österreichischer Milchbetrieb liefert pro Tag durchschnittlich 362 Liter an die Molkerei. Produziert wird deutlich mehr als wir selbst benötigen. Der Selbstversorgungsgrad von Milch liegt bei 176 Prozent. Österreichs Bäuerinnen und Bauern produzieren also wesentlich mehr Milch als die Bevölkerung trinkt. Insgesamt werden in Österreich etwas mehr als eine halbe Million Milchkühe gehalten, davon 23% biologisch.
7. Warum ist Laktose so ein großes Thema?
Weltweit verträgt nur etwa ein Viertel der Menschen Laktose, die Mehrheit ist also laktoseintolerant. In Österreich verhält es sich genau umgekehrt: Nur etwa 15 bis 25 Prozent haben Probleme mit Laktose. Betroffene produzieren zu wenig des Enzyms Laktase, welches die Laktose im Dünndarm in ihre zwei Bestandteile aufspaltet: Traubenzucker und Schleimzucker. Wird die Laktose nicht gespalten, gelangt sie in den Dickdarm. Dort sind Bakterien angesiedelt, die die Laktose in Gase verwandelt. Ist sie erst zu Kohlendioxid oder Wasserstoff umgewandelt worden, verursacht sie Blähungen, Bauchschmerzen bis hin zu Durchfall. Laktose ist also nicht per se ungesund, sondern sie verursacht nur dann Beschwerden, wenn nicht genügend Laktase im Körper vorhanden ist.
8. Wissenswertes über den Einkauf
Milch ist nicht gleich Milch. Wenn wir sie kaufen, können wir auf der Verpackung oder Flasche zahlreiche Milchsorten unterscheiden.
9. Österreich ist im Spitzenfeld bei Bio-Milch
In Österreich ist der Anteil an Bio-Milch sehr hoch – im internationalen Vergleich liegt das Land im Spitzenfeld. 23% der Milchkühe werden hier biologisch gehalten. Bio-Betriebe müssen sich an die Vorgaben der EU-Bio-Verordnung und an einzelne nationale Bio-Gesetze halten. Ein erheblicher Anteil der produzierten Bio-Milch und -Milchprodukte wird exportiert. Der Bio-Anteil bei angelieferter Milch beträgt aktuell 20%.